Freiwilligenarbeit ist weit verbreitet, Niederösterreich das Land der Freiwilligen! Nicht nur bei Feuerwehr und Rettungsdiensten sind sie enorm wichtig, auch das Bibliothekswesen wäre ohne Ehrenamtliche nicht so erfolgreich zu managen. Auch verschiedene andere Einrichtungen, wie u. a. die Caritas, die soogut Sozialmärkte oder Tierheime, sind auf die Mitarbeit Freiwilliger angewiesen.
Text: Silvia Osterkorn-Lederer
Die Freiwilligenarbeit ist eine Stütze der Gesellschaft und ein wichtiges Zeichen für Zusammenhalt. Jede und jeder hat unterschiedliche persönliche Interessen, Talente und Stärken – zum Glück gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, wo man diese einsetzen kann. So fallen unter anderem Tätigkeiten für die Caritas in diesen Bereich, ebenso wie Engagement in den soogut Sozialmärkten, den öffentlichen NÖ-Bibliotheken, in Museen oder Tierheimen sowie der Emmaus-Gemeinschaft – um hier nur einige der vielen Möglichkeiten zu nennen.
soo gut. Die soogut Sozialmärkte, Partner im Wir-leben-nachhaltig-Netzwerk, retten Lebensmittel, Kleidung und Haushaltsartikel vor der Vernichtung und bieten sie armutsgefährdeten Menschen zu erschwinglichen Preisen an. So leisten die Märkte aktiven Klimaschutz, denn die Weiterverwendung von Ressourcen reduziert Abfall und spart wertvolle Rohstoffe. Möglich wird dies durch das Engagement von rund 380 freiwilligen Helfenden, die gemeinsam mit den angestellten Mitarbeitenden den Betrieb am Laufen halten. Von der Abholung und Kontrolle überschüssiger Waren bis zur Bereitstellung in den Märkten – ohne Ehrenamt wäre das nicht zu schaffen. Der Einsatz schafft finanzielle Entlastung für Bedürftige und stärkt das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum. Die soogut-Märkte fördern soziale Teilhabe, bieten Hilfe zur Selbsthilfe und tragen dazu bei, Menschen in schwierigen Lebenssituationen ein Stück Würde und Lebensqualität zurückzugeben.
Die Emmaus-Gemeinschaft veranstaltet jährlich einen Jungpflanzenmarkt, der sich großer Beliebtheit erfreut. Die Gäste der Tagesstätte Cityfarm bereiten alles vor.
Caritas. Auch die Caritas ist auf die Hilfe vieler Freiwilliger angewiesen, um für notleidende, alte, pflegebedürftige, kranke und sterbende Menschen da zu sein. Außerdem werden Menschen unterstützt, die am Rande der Gesellschaft stehen und wenig am sozialen Leben teilhaben können. Es geht darum, Not zu sehen und zu handeln. Menschen, die gerne gesellschaftliche Mitverantwortung übernehmen wollen, können je nach persönlichen Fähigkeiten und Talenten gerne mitarbeiten. Die Bereiche, in denen die Caritas auf Freiwillige baut, sind vielfältig. Wer also Zeit und Talente „spenden“ möchte, kann sich an die Ansprechpersonen der Caritas wenden, darf auf Begleitung und Teamarbeit bauen und hat auch die Möglichkeit an Weiterbildungsangeboten sowie Veranstaltungen teilzunehmen.
Telefonieren für den guten Zweck. Auf Initiative der Caritas mit dem Mobilfunkanbieter Magenta wurde das Plaudernetz gegründet. Für all jene, die gerne telefonieren, interessante Gespräche führen und dabei etwas Gutes tun wollen, könnte das eine sinnvolle Möglichkeit darstellen. Das Projekt wurde während der Corona-Zeit, die durch einen Mangel an sozialen Kontakten geprägt war, ins Leben gerufen. Seither bringt es Menschen zusammen, die sich vorher noch nie gesehen oder gesprochen haben. Sie können am Telefon miteinander plaudern, ihre Sorgen und Ängste teilen und sich jemandem verbunden fühlen. Das Plaudernetz ist aber keine Beschwerdehotline oder Notfallnummer, sondern für schnelle Hilfe in Momenten der Einsamkeit gedacht. Wer sich engagieren möchte, kann sich gerne anmelden – man braucht lediglich ein Telefon und etwas Zeit.
Emmausgemeinschaft St. Pölten. Die Emmausgemeinschaft ist an sieben Standorten in St. Pölten zur Unterstützung für Personen in Krisensituationen da. Dazu zählen verschiedene Einrichtungen wie Notschlafstellen, Tageszentren, Wohnheime, eine Beratungsstelle, Arbeits- und Beschäftigungsplätze sowie Tagesstätten-Plätze für Frauen, Männer und Jugendliche. Auch hier braucht es die Hilfe von Freiwilligen, die bereit sind, ihre Zeit für die Gäste zur Verfügung zu stellen. Egal, ob Sie die Menschen bei Tätigkeiten, wie z. B. Behördengänge unterstützen, mit ihnen Zeit verbringen, Dinge für Basare abholen, sortieren oder verkaufen – es findet sich bestimmt für jede/n etwas Passendes.
Bibliothekswesen. In Niederösterreich gibt es rund 260 öffentliche Bibliotheken, die von mehr als 1.500 freiwilligen Bibliothekarinnen und Bibliothekaren betreut werden. Zu den Hauptaufgaben der Bibliotheken zählt es vor allem, den Zugang zu Bildung und Wissen zu ermöglichen – dies geschieht durch den Verleih von Medien und durch verschiedene Dienstleistungen. Bibliothekarinnen und Bibliothekare kümmern sich um die Organisation und Verwaltung, geben Informationen und Pflegen den Medienbestand. Viele kümmern sich nebenbei auch um Öffentlichkeitsarbeit und managen Veranstaltungen. Und ein großer Teil macht das im Ehrenamt – unbezahlt und unbezahlbar!
Freiwillig fürs Museum. Auch ein Gutteil der niederösterreichischen Museen wird von Freiwilligen und ehrenamtlich Tätigen getragen. Die Bereiche umfassen unter anderem die Betreuung der Besucherinnen und Besucher, Mitarbeit in den Sammlungen, bei Ausstellungen, im Rahmen der Wissenschaft oder auch bei Museumsvereinen.
Geschenkte Zeit ... Auch viele Tierheime freuen sich über Unterstützung. Man kann Patenschaften übernehmen und Tiere besuchen, mit Hunden spazieren gehen, „Katzenwohnräume“ verschönern und mit den Samtpfoten spielen, oder bei der Pflege der Kleintiere mithelfen. Egal, welche Variante gewählt wird, die Tiere freuen sich über Zuwendung und positive Erlebnisse. Am besten erkundigen Sie sich bei einem Tierheim in Ihrer Nähe, ob es eine Möglichkeit zur ehrenamtlichen Unterstützung gibt. Redaktion
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