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Taten statt Worte

 

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Landes Niederösterreich organisierte die Plattform klimawandeln.at die Kampagne „Taten statt Worte – die 100 besten Klimaprojekte des Landes“. Letztere wurden per Publikums-Voting ausgewählt. Eine Fachjury hatte schließlich noch die Aufgabe, je Kategorie einen Hauptsieger zu ermitteln.

Text: Silvia Osterkorn-Lederer

 

Mit über 360 Projekteinreichungen war die Aktion „Taten statt Worte – die 100 besten Klimaprojekte des Landes“ ein voller Erfolg und es wurde deutlich aufgezeigt, dass man in Niederösterreich heute nicht nur auf 100 Jahre Geschichte zurückblickt, sondern der Blick ebenfalls in die Zukunft gerichtet ist. Der Wettbewerb zeigte eine beeindruckende Bandbreite von Ideen und Projekten. Es gab verschiedene Kategorien für die Projekteinreichungen: Private, Gemeinden, Bildungseinrichtungen, Betriebe und Vereine. Mittels Publikums-Voting wurden aus den insgesamt eingereichten Projekten die 100 besten eruiert. Diese sind auch auf klimawandeln.at/100-projekte abrufbar. Anschließend hat eine Fachjury noch je einen Sieger pro Kategorie ermittelt. Und eben diese fünf Hauptsieger stellen wir im Folgenden kurz vor.  

Kategorie Betriebe. In Summe gab es 47 Einreichungen in der Kategorie Betriebe, in der sich das Projekt „glanz.greißlerei“ aus St. Pölten (Region NÖ Mitte) letztlich erfolgreich durchsetzen konnte. Die glanz.greißlerei ist ein Onlineshop mit Abholstelle in St. Pölten. Über den Webshop können biologische, fair produzierte Lebensmittel von Bäuerinnen und Bauern aus der Region gekauft werden. Das Sortiment reicht von saisonalem Obst und Gemüse über Fleisch und Milchprodukte bis hin zu biologischen Reinigungsmitteln. Durch die Vorbestellung werden bei den ProduzentInnen nur jene Produkte angefordert, die auch wirklich verkauft/abgeholt werden – so brauchen keine Lebensmittel in den Müll wandern. Die Lieferwege sind sehr kurz, da in der Region hergestellt wird, die Verpackung ist minimal und es werden Umwelt und Ressourcen geschont. So funktioniert nachhaltiger, sozialer Einkauf – und das bei der „glanz.greißlerei“ bereits seit mehr als zehn Jahren. 

 
heimisches Superfood:  Berberitze,  Dirndl, Schlehe und Mispel

Zu den heimischen Superfoods zählen u.a. Berberitze, Dirndl, Schlehe und Mispel.

 

Kategorie Bildungseinrichtungen. Gegen 31 andere Einreichungen konnte sich das „NÖ Sozialpädagogische Betreuungszentrum Hollabrunn mit der Lehr- und Lernwerkstatt der Gärtnerei GrünReich“ in der Kategorie Bildungseinrichtungen durchsetzen. Die Lehr- und Lerngärtnerei vermittelt Wissen rund um biologischen Gemüseanbau an Lehrlinge und HobbygärtnerInnen und stellt dabei den Umweltschutz ins Zentrum. Junge Menschen werden zu GartenbaufacharbeiterInnen im biologischen Gemüseanbau ausgebildet und produzieren auch Feingemüse ohne Pestizide, mineralische Düngemittel und Torf. Bodenpflege, Humusaufbau sowie Erhalt und Förderung des Bodenlebens sind wichtige Themen. Das produzierte Saisongemüse wird als „Körberl“ verkauft, dient zur Versorgung der jungen Menschen in den Wohngemeinschaften und wird vom Team des cafè hollakoch verarbeitet. So ist ortsnahe Versorgung mit gesundem Obst und Gemüse sichergestellt, der Transportweg ist lediglich 20 m kurz und Verpackungsmaterial sowie Energie werden eingespart.

 

Fels am Wagram setzt auf nachhaltigen Sonnenstrom und fördert u. a. die Installation privater PV-Anlagen. 

Kategorie Gemeinden. In dieser Kategorie gab es 89 Einreichungen und das Projekt „Sonnenstrom für Fels am Wagram“ ist der Hauptsieger. Die im südlichen Weinviertel gelegene Gemeinde Fels am Wagram verfügt über 930 PV-Paneele auf 18 Gemeindegrundstücken – mit einer Leistung von rund 324 kWp. Die Finanzierung dieser Anlagen erfolgte zu einem großen Teil über BürgerInnenbeteiligungsprojekte sowie über die Nutzung von Bundes- und Landesförderungen. 2022 wurden beim Gemeindeamt, in Häusern der Freiwilligen Feuerwehr und im Hochbehälter Gösing noch Speicheranlagen für einen Notstrombetrieb ergänzt. Auch die Vorarbeiten für den Betrieb einer Energiegemeinschaft sind erfolgreich abgeschlossen und die Marktgemeinde fördert überdies die Installation von privaten PV-Anlagen. Dieses erfolgreiche Projekt konnte sowohl das Publikum als auch die Fachjury überzeugen. 

Kategorie Private. In dieser Kategorie konnten 155 Einreichungen verbucht werden. Trotz großer Konkurrenz setzte sich Familie Schwarz – Mama, Papa und drei Kinder – mit dem Projekt „Urlaub mit Öffis und Fahrrad“ durch. Die sportliche Familie kommt aus dem Bezirk St. Pölten-Land und hat den Urlaub im vergangenen Sommer mit fünf Fahrrädern und zwei Anhängern bestritten. Vollgepackt mit Zelt, Schlafsäcken, Gaskocher, Geschirr, Matten und Co stieg die Familie in den Zug, um dann neun Tage lang in Bayern 305 km per Rad der Isar zu folgen. Die Familie erlebte unberührte Natur, Campingfeeling, private Unterkünfte ohne Wasser und Strom bis hin zu Großstadtbesichtigungen. Für jedes Familienmitglied war etwas dabei – ein einmaliges Erlebnis und das wunderbare Gefühl, dem Klima nicht zu schaden! Die Erlebnisse sind im Reiseblog nachzulesen unter elbita.twoday.net.

 

Urlaub mit den Öffis und Fahrrädern wurde für Familie Schwarz zum Erlebnis und verhalf zum Sieg.

Kategorie Vereine. Das Wohnprojekt „GeWoZu – Gemeinschaftliches Wohnen – die Zukunft“ hat sich in der Kategorie Vereine als Hauptsieger herauskristallisiert – bei 39 Einreichungen in Summe. Der Verein „GeWoZu“ hat gemeinsam gebaut – in Stadtnähe bei Waidhofen/Ybbs. Das Wohnhaus ist auf einem rd. 2.600 m2 großen Grundstück errichtet und bietet zwölf Parteien Raum für privates Wohnen und gemeinschaftliches Zusammenleben. Es gibt u. a. einen großzügigen Garten, einen Spielplatz, genügend Erholungsraum und viele Gemeinschaftsräume. Bei diesem Projekt spielt auch Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Es wurde hochqualitativer Lebensraum geschaffen, es wird auf effiziente und achtsame Ressourcennutzung Wert gelegt. Die Planung des Wohnhauses erreichte die klimaaktiv-Zertifizierung Gold, das Haus wird umweltfreundlich mittels Erdwärmenutzung (Wärmepumpe) und Pufferspeicheranlage geheizt. Das Gebäude verfügt über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, das Dach ist mit PV-Paneelen ausgestattet. Für WC und als Brauchwasser wird Regenwasser genutzt und beim Bau wurde ein großer Anteil recycelter Öko-Beton verwendet. Auch in Puncto Ernährung ist GeWoZu Vorreiter: Das Wohnhaus ist eine Foodcoop. Das heißt der Einkauf von Nahrungsmitteln wird teils gemeinsam organisiert – dabei wird auf Regionalität und Bioqualität viel Wert gelegt und man bevorzugt große Gebinde und verpackungsarme Produkte.

 

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klimawandeln.at/100-projekte


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