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Wandern bei Eis & Schnee

 

Warm anziehen und die frische Luft spüren: Das Wandern bei niedrigen Temperaturen regt das Herz-Kreislauf-System an, stärkt das Immunsystem und macht den Kopf frei. In Niederösterreich gibt es unzählige Möglichkeiten dazu – sogar mit ungewöhnlicher vierbeiniger Begleitung. 

Text: Elke Papouschek

 

Wenn der erste Schnee kommt, bringt er einen märchenhaften Zauber mit sich. Die weiße Winterwelt ist plötzlich ruhiger, gedämpft und stimmungsvoll. Schneeflocken entstehen, wenn sich Eiskristalle in einer Wolke verketten, dadurch schwerer werden und zur Erde fallen. Aber nur wenn die Temperaturen auf dem ganzen Weg unter dem Gefrierpunkt liegen, kommen sie auch als Schneeflocken am Boden an. Und dann heißt es: Hinaus in die Natur zum Durchatmen und Genießen! 

Traumhafte Aussicht. Eindrucksvolle Gipfel bietet etwa das winterliche Mostviertel bei einer Tour auf den Tirolerkogel. Der Blick über Ötscher und Göller bis hin zum Schneeberg sucht seinesgleichen. Im Annaberger Haus warten danach köstliche Stärkungen und Leihrodeln für die Fahrt zurück ins Tal. Ruhiger geht es bei einer Wanderung durch die unberührte Landschaft des Waldviertels am Erlebnisweg Nebelstein her, hier belohnen Ausblicke bis nach Tschechien. Zur höchstgelegenen Burgruine Niederösterreichs führt der Weg zur Araburg im Triestingtal und der Panoramaweg Rossatz eröffnet zwischen Steinterrassen und Weinrieden im Winterschlaf malerische Aussichten auf die Donau und Dürnstein. Kennen Sie den berühmten „20-Schilling-Blick“? Eine Wanderung von der Semmering Passhöhe führt vorbei an Grandhotels und Villen der Jahrhundertwende über die Doppelreiter-Aussichtswarte und zu eben jener Aussicht auf das „Kalte Rinne“-Viadukt, die einst auf der 20 Schilling-Banknote verewigt war.

Ein ausgedehnter Waldbesuch hat eine erwiesenermaßen gesundheitsfördernde Wirkung.

 
 Ein Winter-Highlight ist das Wandern durch den Schnee in Begleitung von Esel, Alpaka und Co. Aber auch der „20-Schilling-Blick“ auf das Kalte Rinne-Viadukt oder der Blick auf den winterlichen Stausee Ottenstein bleiben in Erinnerung.

Ein Winter-Highlight ist das Wandern durch den Schnee in Begleitung von Esel, Alpaka und Co. Aber auch der „20-Schilling-Blick“ auf das Kalte Rinne-Viadukt oder der Blick auf den winterlichen Stausee Ottenstein bleiben in Erinnerung.

 

Eisige Schönheiten. Wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, verwandeln sich Seen und Bäche in spektakuläre Naturkulissen und Wasserfälle werden zu kunstvollen Eisgebilden. Ein Spaziergang rund um Erlaufsee, Lunzer See oder einen der Waldviertler Stauseen bietet eine Fülle stiller, bezaubernder Momente, der Sebastian-Wasserfall in Puchberg am Schneeberg, der Lohnbachfall am Oberlauf des Kleinen Kamp oder die Myra-Fälle nahe Muggendorf laden alle trittsicheren Wanderbegeisterten zum Staunen ein. Auch in den Nationalparks Thayatal und Donau-Auen besticht der Winter mit Einsamkeit und Stille. Die kahlen Bäume eröffnen ungewohnte Blicke auf die winterliche Landschaft rund um Thaya und Donau. Beide Flüsse sind aber auch jetzt in Bewegung und Lebensraum zahlreicher Tiere. Mit etwas Glück lassen sich in den Flusslandschaften Biberspuren entdecken und Fischotter, Graureiher oder gar ein kreisender Seeadler beobachten.

 

Schnee knirscht unter den Füßen, Schneeflocken lassen die Welt still werden, und der Alltag ist meilenweit entfernt.

Ruhige Ecken, stille Strecken. Hunderte Wanderkilometer führen durch den Naturpark Jauerling-Wachau und laden zur Winterauszeit. Am Waldgeistweg Spitz lässt sich die Ruhe des Winters besonders aussichtsreich genießen, bei Blicken über die verschneiten Orte und Rieden der Wachau und das glitzernde Wasser der Donau. Wo sich im Sommer zahlreiche Tagesgäste und Ausflügler tummeln, herrscht jetzt wohltuende Stille. Das trifft auch auf das „Wegerl durchs Helenental“ zu, das von Baden bis zur Krainerhütte führt. Kurz nach dem alten Aquädukt tauchen links und rechts am Taleingang die Ruinen Rauheneck und Rauhenstein auf. Dann geht es weiter der Schwechat entlang, die sich auch ganz ohne buntes Herbstlaub von einer stimmungsvollen Seite zeigt. 

Tierische Begleiter. Alpakas sind die kleineren Verwandten der Lamas, beide gehören zur Familie der Kamele und werden wegen ihrer Wolle gezüchtet. Die typischen Summlaute der Alpakas sind ein Zeichen ihrer Zufriedenheit – auch wenn für sie gerade ein „Spaziergang mit Mensch“ auf dem Programm steht. Mit den sanftmütigen, flauschigen Begleitern macht nicht nur Kindern eine Winterwanderung noch viel mehr Spaß. Dabei kann man auch einiges über die Tiere aus den südamerikanischen Anden erfahren. Zum Beispiel, dass sie im Mai, wenn es schön warm ist, geschoren werden und danach zart, wie Rehe aussehen, weil sie zuvor so viel Fell mit sich getragen haben. Auch Esel sind ideale Gefährten für winterliche Ausflüge – gelassen, stark und mit gemütlichem Tempo. Ziegen bringen Spaß und Leichtigkeit in Wanderungen, ganz ohne Leine kann man sich von Mauritiushof-Ziegen oder Steirischen Scheckenziegen bei einem Spaziergang im Wienerwald begleiten lassen, im Mostviertel warten Kaschmirziegen auf Besucherinnen und Besucher. Die kraftvollen Huskys sorgen für ein besonderes Abenteuer, wenn man mit ihnen wandern oder mit dem Schlitten ausfahren darf. 

 

Checkliste Winterwandern

  • Gut auf die Tour vorbereiten, denn Markierungen können durch Schnee und Eis unsichtbar sein. 
  • Zeitreserven einplanen. Ein Wetterumschwung kann das Weiterkommen erschweren und im Winter wird es zeitig dunkel. 
  • Den Lebensraum der Waldbewohner respektieren: Beim Beobachten von Wildtieren die Wege nicht verlassen und Hunde immer an der Leine führen.
  • Wanderschuhe mit gutem Profil sorgen für Halt bei Schnee und Eis, Gamaschen verhindern, dass Wasser in die Schuhe eindringt.
  • Teleskopstöcke mit Schneetellern lassen sich leicht im und am Rucksack verstauen.
  • Mehrere atmungsaktive Kleidungsstücke in Schichten übereinander tragen. Mütze und Handschuhe müssen immer mit. 
  • Ein Rucksack mit Verpflegung, Taschenlampe, Mobiltelefon, Feuerzeug und Kartenmaterial gehört unbedingt dazu. 
  • Vorab über Einkehrmöglichkeiten informieren. Im Winter sind die Öffnungszeiten oft reduziert.
 

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