Im Winter liegen Abenteuer in der Natur und Sport im Freien im Trend. In Österreich gibt es viele Gebiete, in denen sämtliche Wintersportarten vom Skifahren, Langlaufen, Schneeschuhwandern bis hin zum Rodeln möglich sind. Wer den Urlaub gerne nachhaltig gestalten möchte, kann dies bereits bei der Planung berücksichtigen, aber auch am Urlaubsort selbst umsetzen.
Text: Silvia Osterkorn-Lederer
Oh Freude, die Weihnachtsferien stehen vor der Türe! Viele haben auch einen Winterurlaub geplant. So manches Schneevergnügen ebenso wie die Anreise zum Urlaubsort können allerdings Umwelt und Natur belasten. Die gute Nachricht ist: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Urlaub nachhaltiger zu gestalten.
Umweltfreundliche Unterkunft. Am besten achtet man schon beim Buchen des Urlaubs darauf, ob es nachhaltige Angebotspakete, Anreisemöglichkeiten und auch Domizile gibt. Das Umweltzeichen für Reiseangebote kennzeichnet Unterkünfte und Angebote, die ökologisch empfehlenswert sind. Es gibt auch darüber hinaus Hotels, Pensionen und Gastgeberinnen/Gastgeber, die auf Nachhaltigkeit setzen, u. a. Biohotels. Hier reichen die Maßnahmen von regionaler und biologischer Küche, über Energieversorgung aus regenerativen Quellen bis hin zur Verwendung nachhaltiger Kosmetika und Reinigungsmittel. Sie möchten sich in den Alpen erholen und auf das Auto verzichten? Dann sollten Sie sich das Projekt Alpine Pearls genauer ansehen, hier handelt es sich um einen Zusammenschluss aus 18 Urlaubsorten in Deutschland, Österreich, Italien und Slowenien. Das Ziel: entschleunigtes Urlaubsvergnügen dank sanfter Mobilität.
Um den Urlaub (in NÖ) nachhaltig genießen zu können, gibt es viele Möglichkeiten, u.a. klimaschonende Mobilität und auch sanfte Wintersportarten.
Öffis nutzen. Was die An- und Abreise betrifft, können in vielen Fällen bequem Bahn oder Bus genutzt werden. So spart man sich eventuell unangenehme winterliche Fahrverhältnisse und Staus, kommt aber trotzdem sicher ans Ziel. Manche Hotels in den Skiregionen bieten für „die letzten Kilometer“ vom Bahnhof zur Unterkunft auch einen Abholservice bzw. einen Shuttledienst. Hier ist das Nachhaltigkeitspotenzial besonders groß: Denn rund 3/4 der während einer Woche Winterurlaub anfallenden klimaschädlichen CO2-Emissionen entfallen auf die An- und Abreise. Von den ÖBB gibt es für Zugfahrten in Skigebiete häufig Kombi-Angebote für Fahr- und Liftkarten in beliebten Skiregionen. Zum Teil erhält man beim Vorzeigen des Zugtickets Ermäßigungen auf Skipässe. Und für alle, die sich nun sorgen, wie das mit der Mobilität vor Ort funktionieren kann: Im überwiegenden Teil der Skigebiete gibt es Shuttle-Services oder Skibusse bzw. Taxis. Das kann man meist recht einfach recherchieren oder bei der Unterkunft erfragen. Wer die Skiausrüstung vor Ort für die Dauer des Aufenthaltes ausleiht, braucht sie nicht zum Urlaubsort transportieren. Das Leihen ist auch ökologisch sinnvoll, denn es spart Ressourcen.
Wintersport. Vor allem das beliebte Alpin-Skifahren kann die Umwelt belasten: Denn Schneesicherheit ist aufgrund des Klimawandels heute kaum mehr gegeben. Das Fehlen von Schnee in tieferen Lagen führt zu kürzeren Saisonen bzw. macht Beschneiung notwendig. Die Schneekanonen haben einen enormen Energie- und Wasserverbrauch. Für die Beschneiung einer Piste von einem Hektar werden 3.000 – 5.000 Kubikmeter Wasser benötigt. Auch die Errichtung von Seilbahn- und Liftinfrastrukturen belastet Natur, Biodiversität und Umwelt. Es gibt einige sanfte Wintersportalternativen, die teilweise auch ohne teure Ausrüstung möglich sind: Rodeln, Langlaufen und Schneeschuhwandern zählen dazu und sind beliebt.
Kulinarik und Verpflegung. Regionale und saisonale Lebensmittel sind frisch und haben keine langen Transportwege hinter sich, verursachen also weniger CO2-Emissionen. Wer nicht immer in einer Ski-Hütte einkehren möchte, kann sich die Verpflegung selbst mitnehmen – am besten in einer Jausenbox anstatt in Alu-Folie. Eine Mehrweg-Trinkflasche ist nachhaltiger als PET-Flaschen oder Getränkedosen. Als gesunde Energiespender eignen sich Trockenfrüchte und Nüsse sehr gut. Abfall immer mitnehmen und ordnungsgemäß entsorgen, die Natur gilt es sauber zu halten.
„Richtiges Verhalten“ auf der Piste. Gekennzeichnete Pisten und Loipen bitte nicht verlassen und Naturschutzgebiete unbedingt respektieren. Denn wer im Gelände unterwegs ist, läuft Gefahr sich selbst zu gefährden (z. B. Lawinengefahr) und auch Wildtiere zu stören. Vor allem im Winter müssen diese mit ihrer Energie sorgfältig haushalten, Störungen und die Notwendigkeit zu fliehen, kann für die Tiere gravierende Folgen haben.
Wirtschaftliche Unterstützung. Wer sich für kleinere Skigebiete in der Region entscheidet, sorgt für örtliche Wertschöpfung. Vor Ort sollte man die lokale Wirtschaft unterstützen, indem man heimische Produkte (z. B. regionale Köstlichkeiten, typische Schmankerln) in den Geschäften kauft bzw. die ansässige Gastronomie besucht. Auch richtige Mülltrennung sowie ein sparsamer Umgang mit Wasser und Energie am Urlaubsort tragen zur Nachhaltigkeit bei.
Niederösterreich hat’s drauf. In unserem schönen Bundesland gibt es verschiedene Destinationen, die sich durch besonders nachhaltiges Engagement auszeichnen. So zum Beispiel der Naturpark Ötscher-Tormäuer, der auf sanften Tourismus setzt und umweltfreundliche Aktivitäten wie Schneeschuhwandern oder Langlaufen anbietet. Auch geführte Touren, die die lokale Flora und Fauna in den Mittelpunkt stellen, sind sehr zu empfehlen. Das Skigebiet Hochkar hat zahlreiche Maßnahmen zur Energieverbrauchsreduktion durchgeführt, durch moderne, energieeffiziente Liftanlagen sowie die Produktion nachhaltigen Ökostroms konnte bereits viel erreicht werden. Das Hotel Schwarz Alm Zwettl besticht durch seinen Fokus auf Nachhaltigkeit und Regionalität – in den Bereichen Kulinarik, Mobilität und Energie. Auch in der Region Schneebergland setzt man einen Schwerpunkt auf umweltfreundliche Mobilität – neben einem sehr gut ausgebauten Öffinetz findet man auch sanften Wintertourismus mit Angeboten wie Winterwandern oder Rodeln. Dies sind aber nicht die einzigen Regionen, Unterkünfte und Anbieter in Niederösterreich – am besten Sie recherchieren vor Urlaubsbuchung genauer – das Umweltzeichen bzw. andere Zertifizierungen erleichtern die Suche. So wird der Urlaub nicht nur erholsam für Sie, sondern auch für die Umwelt.
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Auf der Webseite von Urlaub am Bauernhof gibt es seit einigen Monaten auch die Möglichkeit abzufragen, welche Destinationen autofrei erreichbar sind. Allein in NÖ sind das bereits 80 Adressen!
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INFO: urlaubambauernhof.at/de/niederoesterreich/nachhaltigkeit/urlaub-ohne-auto
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