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Ausgezeichnete Nachhaltigkeit

 

Beim NÖ Ökomanagement-Tag 2024 am 5. Juni wurden in St. Pölten 32 Projekte aus dem Bereich Umwelt- und Klimaschutz vor den Vorhang geholt. Sechs davon wurde die „Beste Praxis“ von einer Jury zuerkannt.

Text: Petra Schwanzer

 

Das Land NÖ und die Wirtschaftskammer (WK) fördern Unternehmen, Gemeinden und gemeinnützige Organisationen mit ihren Beratungsprogrammen „Ökomanagement NÖ“ und „Ökologische Betriebsberatung“. Dazu gehört auch, Maßnahmen mit Vorbildwirkung ins Rampenlicht zu stellen und einen Nachahmungseffekt zu generieren. Bei der Auswahl der Ökomanagement-Vorbildprojekte soll gezeigt werden, dass auch kleine Maßnahmen große Wirkung haben können und vor allem Engagement und Innovation zählen.


Beste Praxis: Gemeinde Ulrichskirchen-Schleinbach und Klinikum Neunkirchen

 

Vorbildgemeinde. Die Marktgemeinde Ulrichskirchen-Schleinbach aus dem Bezirk Mistelbach wurde für die besonders überlegte Planung der Heizung von drei gemeindeeigenen Gebäuden ausgezeichnet. Ziel der geförderten Beratung war es, eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Heizungsvariante für das bestehende Volksschulgebäude samt Turnsaal inkl. Horterweiterung, den Neubau des Kindergartens und des Feuerwehrgebäudes zu definieren – „drei Gebäude eine Heizung!“. Die Heizung wird von Gas auf Biomasse mit Pellets inkl. Mikronahwärmenetz umgestellt. Der Pelletsbedarf beträgt ca. 92 m3 pro Jahr (60 t). Aufgrund dieser Maßnahmen können jährlich ca. 46 t CO2 eingespart werden. Die neue Heizung soll noch vor Beginn der Heizsaison 2024/2025 fertig gestellt sein. 170 kWp PV-Anlagen auf Gemeindedächern, zwei gemeindeeigene E-Autos und 100 % LED-Straßenbeleuchtung runden das Bild weiter ab.

 

EMAS als Königsdisziplin. Zwei weitere prämierte Organisationen wurden aufgrund der Einführung des europäischen Umweltmanagementsystems nach EMAS und den damit einhergehenden Maßnahmen ausgewählt. Mit EMAS leisten geprüfte Organisationen einen wirksamen Beitrag zum Umweltschutz, sparen Kosten ein und zeigen gesellschaftliche Verantwortung. EMAS stellt sicher, dass alle Umweltaspekte von Energieverbrauch bis zu Abfall und Emissionen rechtssicher und transparent umgesetzt werden. 


Umweltbewusstes Spital. Das Landesklinikum Neunkirchen zeigt vor, was im Gesundheitsbereich und insbesondere in den Spitälern möglich ist, wenn der Weg in Richtung Klimaneutralität konsequent verfolgt wird. Erklärtes Ziel des eigenen Umweltteams ist es auch, andere Landeskliniken zu ermutigen, ebenfalls ein Umweltmanagementsystem einzuführen. Die Begleitmaßnahmen reichen von mittlerweile über 300 kWp errichteter PV-Anlagen-Fläche, einer Zertifizierung nach Natur im Garten, einem eigenen Energiemanagementsystem, einer LED-Umstellung von 98 % und der Steigerung des nachhaltigen Einkaufs, über Abfallpressen, Förderung der E-Mobilität bis zu Bienenstöcken und noch vielem mehr.

 

Energiewende bei Eventtechniker. Als dritte Organisation wurde das Unternehmen Habegger GmbH, ein Dienstleister aus Münchendorf im Bereich Eventtechnik, ausgezeichnet, das ebenfalls freiwillig EMAS zertifiziert ist. Es wurde eine 180 kWp PV-Anlage errichtet, die nach Inbetriebnahme auch die Wallbox mit den drei Ladestationen für die neue E-Flotte inklusive E-LKW speist. Die 40 t CO2-Einsparung durch die PV-Anlage werden durch weitere rund 40 t durch den Umstieg auf E-Mobilität ergänzt. Besonders hervorzuheben ist weiters die soziale und ökologische Verantwortung als wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur. Bei den ausgezeichneten Projekten, die über die ökologische Betriebsberatung der WKNÖ unterstützt werden, beeinflussen traditionell die erzielten Energieeinsparungen und das Engagement die Auswahlentscheidung der Vorbildprojekte.

 

„Schrott von heute ist der Rohstoff von morgen“

 

50 Jahre Recycling-Expertise. Der Familienbetrieb Störchle GmbH aus Judenau ist seit mehr als 50 Jahren im Recyclingbereich tätig. Dieses Unternehmen hat sich auf den Handel und das Recycling von Sekundärrohstoffen, insbesondere von Eisen und Metallen, spezialisiert. Hinzu kommen der Austausch der Schrottschere, der eine Steigerung der Energieeffizienz bei der Verarbeitung der Rohstoffe um 25 % bedeutet. Durch Eigenstromerzeugung bedarf es 30 % weniger Fremdstrom.

 
Vorbildwirkung haben unter anderem die NÖ Firmen Wais (o.), Störchle (m.) und Hainböck (u.). Sie wurden ins Rampenlicht gestellt um weitere Betriebe zum Nachahmen zu motivieren.

Vorbildwirkung haben unter anderem die NÖ Firma Hainböck. Sie wurde ins Rampenlicht gestellt, um weitere Betriebe zum Nachahmen zu motivieren.

 

Meisterhaft im Bereich Haustechnik. Horst Hainböcks umfassendes und facettenreiches Fachwissen erstreckt sich über die Heizungstechnik, die der Horner mit der Lüftungstechnik verbindet, um seiner Kundschaft ein ganzheitliches und effizientes Handwerk zu bieten. Im eigenen Betrieb tauschte Hainböck die Heizung von Öl auf Wärmepumpe, zusätzlich dämmte er die oberste Geschoßdecke und errichtet eine über 9 kWp PV-Anlage mit rund 10 kWh Speicher. Damit kommt es zu einer Reduktion von 47.000 kWh/Jahr. 

 

Autohaus mit E-PKW-Engagement. Die Auto Wais GmbH im Bezirk Waidhofen a. d. Thaya mit einem zusätzlichen Standort in Vitis spielt eine führende Rolle beim Übergang zur CO2-freien Mobilität. Dies zeigt sich deutlich in ihrem Engagement für neue, rein elektrisch angetriebene PKW-Modelle. Aber auch die Errichtung einer 160 kWp PV-Anlage und eines 200 kWh Speichers, fünf neuer Ladepunkte und die Installation einer Energiemanagementsoftware zur Optimierung der Lastspitzen zeugen von großem Engagement des Autohauses. Die Umstellung des Lackmaterials erspart Trockenstrahler und somit weitere Energie.

 

Scannen Sie den QR-Code und erfahren Sie, dass auch das Festspielhaus St. Pölten und andere mehr ausgezeichnet wurden.

 
 

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Mag.a PETRA SCHWANZER, ConPlusUltra GmbH im Auftrag des Ökomanagements NÖ beim Amt der NÖ Landesregierung
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oekomanagement.at

 

Zahlen und Fakten:

Im Jahr 2023 hat Ökomanagement NÖ des Landes NÖ 1.272 Beratungstage für 377 NÖ Betriebe und Gemeinden gefördert. Die NÖ Gemeinden haben mit 289 Beratungen und 2/3 der Teilnahmen einen besonders hohen Anteil und Vorbildwirkung. Insgesamt wurden 740 geplante umweltrelevante Maßnahmen mit zusammen € 90 Mio. an Erstinvestitionen ausgelöst, welche eine Einsparung an 9.200 t CO2 Äquivalenten erzielen.

Die Ökologische Betriebsberatung in der WKNÖ führte im Jahr 2023 wiederum 731 Energie-Beratungen in Betrieben durch. Dabei wurde eine mögliche CO2-Reduktion von 37.000 t erhoben.

 

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